naturentdeckungen

Wenn wir „in die Natur hinaus“ gehen – oder besser: „in die mehr-als-menschliche Welt“ – sind wir dort, wo wir im Grunde zu Hause sind: im Geflecht der Beziehungen an unserem Lebensort. Wir haben die Chance, neu zu spüren, dass wir in einen größeren Zusammenhang eingebettet sind – in die Landschaft mit allem, was darin lebt und existiert.

Naturkontakt ist unabdingbar für unsere leiblich-seelische Gesundheit. Um Schönheit und Verbundenheit zu erleben, braucht es die Vielfalt natürlicher Farben und Formen, Klänge, Gerüche, die Tiefe und Weite des Raums, die Vielfalt der Lebewesen, mit denen wir die Welt teilen, ihr Anders-Sein.

Wenn wir unserer natürlichen Neugier Raum geben, lernen wir die Eigenarten von Bäumen oder Vögeln kennen, entwickeln Verständnis für sie, begreifen Zusammenhänge. Natur kann unsere Seele öffnen und weiten. Sie kann uns dabei unterstützen, in der unmittelbaren Gegenwart zu sein, einfaches Da-Sein zu erleben.

„Naturbildung möchte Naturvertrautheit fördern. Sie will Menschen ermöglichen, mit der natürlichen Welt in Resonanz zu kommen, will ihr Wissen über Natur und ihr Verständnis für ökologische Zusammenhänge erweitern und ein größeres Bewusstsein ihres Eingebunden-Seins in die Welt erreichen. Ihre Leitvorstellung ist Leben in gelungenen Beziehungen. Im Zentrum ihres Tuns steht der unmittelbare Kontakt von Menschen mit der Natur, das Erleben und Lernen in der Natur selbst.“

(aus: Matthias Wörne: Naturpädagogik. Grundlegung und Leitlinien für die Praxis der Naturbildung. 2023)

 

Foto: C. Schnurr

„Tritt heraus in das Licht der Dinge. Lass die Natur dein Lehrer sein.“
William Wordsworth